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Kommunikation und Wissen. Geheimdienste, Politik und Krisen im Kalten Krieg (Tag 1)

15. Juni 2023, 13:00 - 18:15

Eine Teilnhame an der Tagung ist auch via Zoom möglich. Den Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung über tagung2023@bundesarchiv.de.

Geheimdienste prägten die Geschichte der Systemkonfrontation und Teilung in Deutschland. Die Tagung beschäftigt sich mit der Überlieferung von Geheimdienstunterlagen in Archiven und der Frage, welchen Einfluss die Dienste durch ihre Informationspolitik auf politische Entscheidungen während des Kalten Krieges nahmen.

Kommunikation und Wissen. Geheimdienste, Politik und Krisen im Kalten Krieg

Geheimdienste prägten die Geschichte der Systemkonfrontation und Teilung in Deutschland. Ohne sie, so ein Forschungsverdikt aus den 1990er Jahren, sei die Geschichte des Kalten Krieges gar nicht zu schreiben. Dies träfe auf die Politikgeschichte der Ost-West-Konfrontation ebenso zu, wie auf die innere Verfasstheit der Regime westlich und östlich des Eisernen Vorhanges, namentlich der autokratischen Staaten des Ostblocks, die sich offen der Geheimpolizeien als Herrschaftsinstrumente bedienten.

Inzwischen stehen für die Untersuchung der Rolle und Wirkmächtigkeit der Geheimdienste in Ost und West umfangreiche, aber nur schwer zu überschauende Überlieferungen zur Verfügung. Im Lichte dieser neuen Dokumente ist die postulierte neuralgische Funktion der Geheimdienste als Berater politischer Entscheidungsträger zunehmend strittig – auch im Hinblick auf die Ostblockstaaten. Dies gilt insbesondere für die Krisen des Kalten Krieges in Europa, aus denen die Berlin-Krise 1948 und der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR herausstechen und die sich 2023 zum 75. bzw. 70. Mal jähren.

Das einführende Panel soll zunächst eine Bestandausnahme über Deklassifizierung, Verfügbarkeit und Erschließung von Geheimdienstquellen in deutschen und ausländischen Archiven geben. Anschließend werden Praktiken der Informationsverarbeitung in Geheimdiensten in West und Ost, die Rezeption geheimdienstlicher Lageunterrichtungen im politischen Raum und final die „politikberatenden“ Fähigkeiten der Dienste in Krisensituationen anhand der historischen Fallbeispiele 1948, 1953 und der frühen 1960er-Jahre betrachtet.

Ob den Geheimdiensten angesichts der krisenhaften Sicherheitslage weltweit auch heute noch eine zentrale Stellung bei der „Politikberatung“ zufällt, soll im Rahmen einer Abschlussdikussion behandelt werden, welche die präsentierten Tagungsbefunde zusammenfassen und mit der Gegenwart spiegeln soll.

Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung bis Freitag, den 9. Juni 2023 (Email: tagung2023@bundesarchiv.de) – mit einem Hinweis, an welchen Mahlzeiten und ob Sie an der Archivführung teilnehmen möchten. Kosten für Anreise und Übernachtung können nicht übernommen werden.

Programm

15. JUNI 2023

13:00 / GRUSSWORTE
Prof. Dr. Michael Hollmann (Präsident des Bundesarchivs)
Alexandra Titze (Vizepräsidentin des Bundesarchivs)

13:20 / ERÖFFNUNGSVORTRAG
Prof. Dr. Daniela Münkel (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

14:00 – 15:45 / GEHEIMDIENSTÜBERLIEFERUNGEN IM BUNDESARCHIV

„aktuell, weitgehend vollständig, objektiv und überprüft“ –
Überlieferung und Erschließung der geheimen Berichte
des Staatssicherheitsdienstes – Stephan Wolf (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

Akten auf Umwegen: Die HV-A-Überlieferung in deutschen
und ausländischen Archiven – Sebastian Nagel (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

Die Überlieferung der zivilen Geheimdienste im Bundesarchiv
(BND und BfV) – Michael Weins (Bundesarchiv)

Moderation: Dr. Martin Stief (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-
Archiv)

15:45 – 16:15 / KAFFEEPAUSE

16:15 – 18:15 / WISSENSPRODUKTION IN GEHEIMDIENSTEN

Die Nachrichtenzentrale der Stasi – die ZAIG – Dr. Martin Stief (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

„Feindbild oder Feindlage“ – Beschaffung, Auswertung und
Berichtswesen in Org und BND der 1950er Jahre – PD Dr. Andreas Hilger (Deutsches Historisches Institut Moskau)

Lageunterrichtungen über den Volksaufstand vom 17. Juni 1953
in Ostberlin und Bonn – Dr. Ronny Heidenreich (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

Moderation: Dr. Mark Laux (Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv)

Details

Datum:
15. Juni 2023
Zeit:
13:00 - 18:15
Veranstaltung-Tags:
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Veranstaltungsort

Zoom

Veranstalter

Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv