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Wissenschaften des Konkreten

Die Tagung wird hybrid durchgeführt; eine Teilnahme per Videokonferenz ist möglich. Zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an: konkret@germlit.rwth-aachen.de
Abstraktion und Konkretion lassen sich als komplementäre epistemische Operationen betrachten, die für die Literatur, die Wissenschaften und die Künste gleichermaßen konstitutiv sind. Sie sind wirksam in Prozessen des Fingierens und Entwerfens, in der Anverwandlung, Anordnung und Beschreibung empirischer Gegenstände, in der Begriffsbildung und Exemplifikation. Methoden und Kategorien der praxeologisch orientierten Wissenschaftsforschung aufgreifend, befasst sich die Tagung mit historischen Konzepten und Verfahren der Konkretion und Abstraktion sowie mit künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken des Umgangs mit dem Konkreten: mit Verfahren der Beobachtung und Analyse, des Sammelns und Klassifizierens, der Präsentation und der Darstellung. Dabei soll der Begriff des Konkreten in seinen verschiedenen Facetten entfaltet und spezifiziert werden, vom Einzelphänomen über das Individuelle und Subjektive bis hin zum Sinnlich-Anschaulichen und den Konnotationen des präzise Umrissenen, Harten und Greifbaren.
Donnerstag, 16. Februar 2023
2. Epistemische Praktiken zwischen Wissenschaften und Künsten
10:00 – 11:00 Christian Metz (Aachen): Präzise Ungenauigkeit. Das Augenmaß als Vermittler zwischen konkreter Wahrnehmung und abstraktem Denken
11:00 – 12:00 Katja Haustein (Kent): ‚A fine responsiveness to the concrete‘ – tact and the art of interpretation
Kaffeepause
12:30 – 13:30 Jonas Cantarella (Berlin): Von Tag zu Tag. Abstraktion und Konkretion des Alltags in Stifters Prosa
Mittagspause
14:30 – 15:30 Eva Dolezel (Berlin): Ordnung als Instrument der Wissensgenerierung? Ethnographica in den Sammlungstektoniken des 18. Jahrhunderts
15:30 – 16.30 Regine Strätling (Montréal): Car rien n’est vrai que le concret. Ästhetik und Epistemologie des Konkreten im Frankreich der Zwischenkriegszeit
Kaffeepause
17:00 – 18:00 Svetlana Chernyshova (Düsseldorf): ‚Man nehme eine Warnschutzjacke in neonorange‘ oder Praktiken des Konkreten in Settings zeitgenössischer Kunst