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Marco Miguel Valero Sanchez: Zur Selektivität und (Un-)Möglichkeit wissenschaftlicher Karrieren für Akademiker*innen mit unsichtbaren Behinderungen

21. November 2022, 18:00 - 20:00

Ringveranstaltung Diversity@University

Zugang über Webex: https://uni-halle.webex.com/uni-halle/j.php?RGID=r4536ba61c965c7930d9635dc87c54659

Die Ringveranstaltung der Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung findet seit dem Sommersemester 2020 regelmäßig an der MLU statt und sensibilisiert Studierende und Beschäftigte der MLU sowie die interessierte Öffentlichkeit für Antidiskriminierungsthemen. 2022 liegt der Fokus der Veranstaltungsreihe neben der Sensibilisierung für intersektionale Diskriminierungen im Hochschulkontext auf der Frage nach einer solidarischen Praxis in universitären Räumen (einschließlich einer solidarischen und konstruktiven Streit- und Debattenkultur). 2022 wird die Ringvorlesung als Teil des FEMPOWER Projektes an der MLU realisiert. FEMPOWER @ MLU ist ein von der Europäischen Union und dem Land Sachsen-Anhalt gefördertes Projekt im Rahmen des landesweiten Programms FEMPOWER Sachsen-Anhalt.

21. November 2022: Marco Miguel Valero Sanchez: Zur Selektivität und (Un-)Möglichkeit wissenschaftlicher Karrieren für Akademiker*innen mit unsichtbaren Behinderungen

Mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (kurz: UN-BRK) im Jahr 2008 hat sich die Debatte um Inklusion, Teilhabe und Chancengleichheit deutlich forciert. Speziell mit Blick auf den Hochschulbereich soll sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderungen einen diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung haben. Auch am Arbeitsplatz ist jegliche Diskriminierung zu unterbinden und für Menschen mit Behinderungen das gleiche Recht auf gerechte, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.

Während die gegenwärtige Hochschulforschung vorrangig die Situation von Studierenden mit Behinderungen in den Blick nimmt, liegen für (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen an deutschen Hochschulen bislang kaum belastbare Forschungsergebnisse vor. Dies gilt insbesondere für promovierte Akademiker*innen mit Behinderungen, die eine langfristige Karriere in der Wissenschaft anstreben.
Vor diesem Hintergrund wird sich der vorgeschlagene Beitrag mit der Arbeits- und Beschäftigungssituation sowie den Karriereperspektiven von behinderten Akademiker*innen an deutschen Hochschulen beschäftigen. Hierzu werden erste Forschungsergebnisse eines Dissertationsprojektes präsentiert, bei dem problemzentrierte Interviews mit promovierten Wissenschaftler*innen mit sogenannten unsichtbaren Behinderungen geführt wurden. Darunter sind Beeinträchtigungen und chronische Krankheiten zu verstehen, deren Merkmale und Symptome für Dritte weitgehend unsichtbar sind.

Im Rahmen des Vortrages wird zum einen dargelegt, wie sich die prekären Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an deutschen Hochschulen mit der Gesundheit und Karriereplanung von behinderten Akademiker*innen vereinbaren lassen. Zum anderen wird betrachtet, wie sich der Prozess des (Nicht-)Offenlegens unsichtbarer Behinderungen auf die soziale Interaktion an Hochschulen auswirkt und inwiefern daraus diskriminierende und behindernde Praktiken resultieren. In intersektionaler Perspektive wird dabei ein besonderer Blick auf das Zusammenwirken von Ableismus, Sexismus, LGBTQ+ Diskriminierung und Altersdiskriminierung gerichtet. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick, wie bestehende Barrieren überwunden werden können und dadurch eine langfristige und chancengerechte Teilhabe von behinderten Akademiker*innen im Hochschulbereich ermöglicht werden kann.

Marco Miguel Valero Sanchez ist seit Oktober 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend am Leibniz Center for Science and Society (LCSS) der Leibniz Universität Hannover tätig. Seit Juli 2021 verbringt er als Gastwissenschaftler einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Lancaster University im Vereinigten Königreich. Sein Bachelorstudium der Sozialwissenschaften hat er an der Justus-Liebig-Universität Gießen und sein Masterstudium der Soziologie an der Georg-August-Universität Göttingen abgeschlossen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Hochschule und Behinderung, soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Hochschulbereich sowie Karrierewege von (Nachwuchs-) Wissenschaftler*innen.

Veranstaltungsort

Webex

Veranstalter

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg