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Sebastian Moser: Sozialfiguren bei Asterix. Wissenschaft liest Asterix.

Die seit 1959 in bisher 39 Bänden erschienene Comic-Reihe rund um den Titelhelden Asterix hat sich zu einem kulturellen Phänomen mit großer Bedeutung gemausert. Das Interesse an ihr verbindet gleichzeitig viele verschiedene gesellschaftliche Schichten und Altersgruppen weltweit. Aber auch kritische Stimmen sollten nicht überhört werden, die beispielsweise bestimmte Stereotypisierungen oder Ethnisierungen betreffen. Dass die Antike aber über diesen Comic mit jedem neuen Band immer wieder in die Schlagzeilen der internationalen Presse und vor allem auch in die Herzen der Leserinnen und Leser kommt, ist ein Phänomen, deren Gründen und Bedingtheiten diese Ringvorlesung interdisziplinär nachgehen will.
Denn auch die Wissenschaft begann schon vor einiger Zeit, sich intensiv mit Asterix und seinen Freundinnen und Freunden zu beschäftigen. So erscheinen in der Welt von Asterix‘ fiktivem Zuhause in Aremorica im Jahr 50 v.Chr. viele Aspekte unseres heutigen Lebens in gespiegelter, gebrochener, verzerrter, aber eben vielleicht auch umso deutlicherer Form – und Asterix nimmt uns mit auf seine Reisen, die ihn eben nicht nur in die in der Antike bekannte Welt führen.
Die Liste der Vortragenden wird daher nicht nur Fachwissenschaftler:innen und Fachdidaktiker:innen umfassen, die speziell zu den Orten, an denen, und zu den Zeiten, in denen die Abenteuer der Comic-Reihe spielen, Auskunft geben können. Es soll auch um die Signifikanz der geschilderten Ereignisse, gezeigten Haltungen und getroffenen Aussagen gehen, wie sie LiteraturwissenschaftlerInnen, SoziologInnen usw. analysieren. Aber nicht zuletzt die Translatologie liest die Bände durchaus auch gegen den Strich und kann so manche vielleicht noch nicht ganz so bekannte Seite der Asterix-Interpretation aufschlagen.